Ateliergeschichten oder: von der Kunst einen fränkischen Bagel zu machen

Kunstausstellungen besuche ich gern mit meiner Freundin F.

Regelmäßig treffen wir uns, manchmal schlägt sie eine Ausstellung vor, die ich glatt übersehen würde, die langweilig klingt, aber mit ihr macht auch das Spaß. Warum ?

F. hat einen unglaublich geduldigen Blick auf die Dinge. Wenn ich schon weitergehen will, macht sie mich auf Details aufmerksam, die ich leider nicht gesehen habe. Nicht besserwisserisch - nie geschwätzig.

Gut, denn "niemand muss sich soviel Unsinn anhören, wie Bilder im Museum." (Alan Bennett, "Geht in`s Museum / Wagenbachverlag) 

Gestern waren wir in der wunderbaren und empfehlenswerten kleinen Sonderausstellung im Neuen Museum, " Von der Kunst ein Teehaus zu bauen - Exkursionen in die japanische Ästhetik ".

Die "Wolke" von Yasuaki Onishi ist die schönste Rauminstallation, die ich seit langem gesehen habe.

Nach dem Museum wollten wir wie immer eine Kleinigkeit essen und wir landeten in Alexander Herrmanns " Fränk´ness".

Nach japanischer Ästhetik ein fränkischer Schlag in die Magengrube !

Es ist Selbstbedienung (schon Mist), und als ich mir an der Theke den "fränkischen Bagel" abholen wollte, schoben sie mir ein in Frischhaltefolie eingezurrtes Etwas für 9.90 € rüber.

Wie alt muss ich eigentlich noch werden, bis ich smart lächelnd sage " Nein Danke, Ich hab´s mir anders überlegt."

Ach, wären wir doch Sushi essen gegangen...

 

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