Ich überlege schon seit einiger Zeit, ob ich auch mal was sagen soll, zu der #MeToo Kampagne.
Dazu habe ich schon viel Kluges gelesen, was ich hier nicht abschreiben will.
Eins ist klar, dieses Thema zu diskutieren ist wichtig, und jeder, der es lächerlich macht, ein Depp oder eine Deppin, wie z.B. Catherine Deneuve.
Sie ist bestimmt eine super Schauspielerin, keine Frage, hat ganz tolle Filme gemacht, und irgendwie ärgert mich es dann besonders, wenn so jemand dummes Zeug redet.
Was jetzt an Belästigung hat sie nicht verstanden ?
Unwillkürlich frage ich mich, was die arme Frau ertragen musste, im Umgang mit Regisseuren und Kollegen, wenn sie es sich jetzt schön reden muss.
Oder steht sie mittlerweile so über den Dingen, dass sie der Meinung ist, alle Männer sind doofe kleine Jungs, da kann man nur divenmäßig milde lächeln und sie weitermachen lassen...sollen sich doch andere "hysterische Weiber“ mit deren Erziehung abgeben.
Na ja, in Frankreich gelten vielleicht noch andere Regeln. Ich kann mich noch daran erinnern, wie angewidert ich die Story um diesen Strauß-Kahn verfolgt habe. Da musste ja auch eine Amerikanerin dafür sorgen, dass er abserviert wird. Ärgerlich ist vor allem, dass Deneuve gehört wird - nicht allein von Frauen, sondern von Männern. Apropo Frankreich - letztens habe ich im Kino einen wirklich blöden französischen Film gesehen. "Meine schöne innere Sonne".
Eigentlich wegen meiner französischen Lieblingsschauspielerin Juliette Binoche. Augen auf bei der Rollenwahl, Juliette - kann ich da nur sagen. Was du da für eine geschwätzige, unemanzipierte Frau gespielt hast - echt uninspirierend !
Gehen wir vielleicht sowieso gerade ein wenig zurück, was die Gleichberechtigung angeht, oder kommt mir das nur so vor ?
Allem Fortschritt zum Trotz scheinen sich junge Frauen heute mehr denn je über Äußerlichkeiten zu definieren und das nicht im positiven Sinne. In den sozialen Medien dominiert ein dermaßen abgeschmacktes, schmolllippiges Gepose - wieso finden das so viele toll ?
Oder ist das gar nicht so, sondern nur eine Oberfläche ?
Natürlich kann man beides sein - intelligent, witzig, modisch und politisch interessiert. Vielleicht ist das ja die Mehrheit auch ?
Ich weiß es nicht. Und genau DAS ist es, was diese Zeit charakterisiert. Ich habe nicht den Eindruck, man kann einen Überblick haben, sondern man sieht immer nur eine Facette, ein Image - eigentlich könnte alles auch ganz anders sein.
Ich habe früher gedacht, mit zunehmendem Alter wird man automatisch ruhiger, klarer, gelassener, weiser...
Vielleicht ist das bei anderen so, bei mir jedenfalls nicht. Manche Dinge regen mich noch mehr auf als früher.
Ist das jetzt gut oder nicht ?