In meiner Sparkassenfiliale verkleiden sich die Mitarbeiter am Faschingsdienstag. Wenn es richtig tolle Kostüme wären, sie könnten sich ja alle als Panzerknacker verkleiden, könnte das witzig sein...
Vielleicht geht dann da ab 12.00 Uhr, wenn geschlossen wird, richtig die Post ab ? Polonaise im Tresorraum ?
Ich bin jedenfalls im Moment richtig froh, nicht in Köln, Mainz oder Düsseldorf zu leben, sondern in einer Stadt, wo es möglich ist, am Rosenmontag eine Fliegerbombe zu entschärfen und 8000 Leute zu evakuieren, statt sich angeschickert auf den Straßen rumzutreiben.
Es gibt nichts schlimmeres, als eine Horde zu gut gelaunter, enthemmter Leute, die auf zugemüllten Straßen oder in scheußlich dekorierten Sälen zu schrecklicher Musik - ja, was eigentlich - "feiern" ?
Fasching, Karneval, Fastnacht - man liebt es, oder man hasst es. Dazwischen gibt es nichts.
Obwohl ja die Idee mit der Kostümierung eigentlich toll ist. Wenn man sich richtig Mühe gibt.
Unser zukünftiger bayerischer Ministerpräsident hat dadurch bei mir sogar ein paar Sympathiepunkte gesammelt. Ganz humorlos kann der Mann nicht sein.
Auch deshalb habe ich in die Übertragung der "Fränkischen Fastnacht in Veitshöchheim" hineingeschaut. Manche Darbietungen fand ich sogar witzig. Aber nicht über Stunden, und darum hatte ich schon abgeschaltet, als sich die "Altneihauser Feierwehrkapell´n" den Fauxpas des Abends erlaubt hat.
Sie haben einigen medialen Ärger auf sich gezogen, mit ihren derben Witzen über Emanuel und Brigitte Macron.
Ich habe erst später in der NN darüber gelesen und daraufhin das Video auf Facebook angeschaut.
Mein erster Gedanke war, dass es wirklich nicht geht, sich über das Alter einer Frau oder den Altersunterschied eines Paares lustig zu machen. Andererseits, ist es erlaubt sexistische Sprüche über Männer zu machen ?
Ja, ist es - wenn sie Anlass dazu bieten. Selbst schuld !
Es ist dann auch erlaubt, sich über Frauen lustig zu machen, die nichts zu bieten haben, außer dämliches Weibchengepose.
Aber dazu gehört Brigitte Macron eher nicht.
Gut - Gleichberechtigung bedeutet auch, dass man als Frau mal was einstecken können muss - verbale Entgleisungen zumindest.
Mit Samthandschuhen angefasst werden zu wollen kann nicht Sinn einer emanzipatorischen Einstellung sein.
Und letztlich schießen sich Leute, die unangebrachte sexistische Sprüche machen, selbst ins Bein. Soweit sind wir wenigstens schon.
Alles wird gut - kann aber noch ein Weilchen dauern.
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