Ateliergeschichten: schön, schöner, elite

Wo ein Bedarf ist, ist ein Markt, und wo ein Markt ist, sind Anbieter.

Viele Menschen suchen Partner, viele Menschen suchen eine Immobilie. Beides sind lukrative  Märkte, die bedient werden wollen.

Ich hoffe, den Partnermarkt werde ich nie in Anspruch nehmen, mir reicht schon der Wohnungsmarkt - also ich finde, da gibt es durchaus Parallelen.

Bei beiden Angeboten werden wunderschöne Attribute verwendet - wundervoll verlogen.

Jeder angebotene "Partner" ist smart, attraktiv, liebevoll.

Jede angebotene Immobilie schick, großzügig, traumhaft...

Hört sich doch super an - bloß bestehen die meisten Angebote den Realitätstest nicht.

 

Fragt sich, ob die wirklich interessanten Partner, Wohnungen, Häuser, überhaupt auf dem Markt sind. Ich denke, leider eher nicht, oder vielleicht ganz, ganz selten.

Vielleicht sind auch manchmal die Vorstellungen der Suchenden unrealistisch.

Ich lese ab und zu, zur eigenen Unterhaltung, die Partnersuchanzeigen im Zeit- Magazin und verdrehe die Augen.

"Akademikerin sucht Akademiker"- kommt häufig vor. Will da Schlau unter sich bleiben und findet, nur ein Uniabschluss ist ein Beweis für Intelligenz, Empathie und Humor ? 

So findet ihr nie jemanden - selber schuld !

Und der Wohnungsmarkt ? Ist leider keine "Schöner Wohnen" Ausgabe.

Aber SEHR SCHÖN ist ein akzeptables Ergebnis - perfekt gibt es nicht - nirgends.

Wir haben eine schöne  Wohnung gefunden. Und das recht schnell, weil wir inzwischen wissen, die perfekte Wohnung gibt es nicht. Und die Suche danach macht nicht unbedingt Spaß...

Vor dieser Entscheidung hatte ich richtig Bammel, denn sie muss schnell passieren. Es ist ja nicht so, dass man sich eine Auswahl an Möglichkeiten offenhalten kann und dann irgendwann zwischen vielen Angeboten wählt. Ist etwas attraktiv, finden das auch andere, die schneller sein könnten. Eine Möglichkeit nicht ergriffen zu haben, weil man der naiven Auffassung war, es kommt immer noch besser, ist im Nachhinein dann auch mehr als ärgerlich - gilt eigentlich für alle Entscheidungen im Leben.

Wir werden uns räumlich verkleinern müssen, das bedeutet aussortieren, aussortieren, aussortieren.

Blöderweise haben wir die letzten 30 Jahre zu viel aufgehoben, und dieses Haus hatte zu viele Ecken, wo man Sachen abstellen und vergessen konnte, vor allem Kinderzeug.

Glücklicherweise kann ich mich gut davon trennen, da bin ich nicht sentimental, und je mehr man aussortiert, desto leichter fällt es.

 

Braucht vielleicht jemand ein Klavier ?

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