Ateliergeschichten: Die Sache mit der Routine

Oft kommen Kundinnen und Kunden zu mir, mit einer ganz bestimmten Vorstellung von einem Schmuckstück, das ich so verwirklichen soll.

Finde ich gut, wenn sich jemand Gedanken macht, was zu ihm passt.

Und auch, wenn ich einen Ring, Anhänger oder Ohrringe, so nicht für meine eigene Kollektion arbeiten würde, kommt doch immer etwas Schönes dabei heraus, was dann auch mich überzeugt.

Das reißt mich einerseits ein bisschen aus meiner üblichen Entwurfsroutine, andererseits kann ich mich auch auf meine Arbeitsroutine verlassen - die Hände arbeiten von ganz allein etwas Gutes.

Wenn man das mal von allen Lebensbereichen sagen könnte.

 

Wenn meine Töchter kommen, mit ihren ganz eigenen Vorstellungen vom Leben, die nicht unbedingt mit meinen  deckungsgleich sind, bin ich da ehrlich gesagt, manchmal nicht gleich zuversichtlich, dass etwas Gutes dabei herauskommt.

Geht wahrscheinlich den meisten Eltern so, man überschätzt die eigenen Erfahrungen -  ist natürlich falsch, ich weiß. Loslassen ist schwer. 

In der Regel kriegen  es die Kinder super hin, oft sogar besser als man selbst.

Und wenn nicht, müssen sie ihre eigenen Fehler machen, davor kann man sie nicht bewahren.

Die Alternativen sind, dass sie kein selbstbestimmtes Leben leben, oder einen gar nicht mehr fragen.

Ein schmaler Grad, sie machen zu lassen, aber auch zu sagen, dass man nicht alles toll findet ( müssen sie auch aushalten ) und zu hoffen, dass alles gut wird.

 

Wenn wir hier ausgezogen sind, wird für die neuen Bewohner, ein Päärchen Anfang Zwanzig, das Leben bereitet.

Das Haus wird entkernt, alles wird neu gemacht -  die Schwiegermutti wird die Inneneinrichtung und den Garten neu gestalten.

Alles wird perfekt, für das perfekte-Paar-Leben.

 

Wird nicht funktionieren...

 

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