Ateliergeschichten: so´ne Zeit

Letztens habe ich kurz ernsthaft darüber nachgedacht, an einer "Unternehmerinnenmesse" teilzunehmen.

Hörte sich erst mal interessant an...bei näheren Recherchen stellte sich aber heraus, dass die Mitausstellerinnen hauptsächlich Feng-Shui-Beraterinnen, Heilpraktikerinnen, Yogalehrerinnen, Nageldesignerinnen etc. wären...nö, danke! Esotherik ist nicht meine Baustelle.

Wo seid ihr- Schreinerinnen, Innenarchitektinnen, Klempnerinnen, Gärtnerinnen, Köchinnen, Steuerberaterinnen...?

Wahrscheinlich auf einem anderen Spielplatz, nämlich dem, wo man mit Männern konkurriert, und nicht in der

Frauenwohlfühlecke.

Ob das von den Veranstalterinnen, einem Unternehmerinnennetzwerk, so gewollt ist ?

Was sollen da für Besucherinnen kommen?

Mittelalte, mitteldicke Frauen in wallenden Gewändern, die gerne Engelanhänger tragen oder was mit Heilsteinen ?

Kann ich nicht mit dienen.

 

Dabei bin ich selbst seit ein paar Jahren in einer Künstlerinnenvereinigung, und das hat sich eine ganze Weile ganz gut angefühlt, so ohne besserwisserische Männer, so ohne weibliches Gefallenwollen, bei den männlichen Kollegen.

Aber dann kommt es doch irgendwann durch, das Gezicke - irgendeine ist immer beleidigt, irgendwelche intrigieren immer und kochen ihr eigenes Süppchen.

Irgendwie also auch nicht besser als eine gemischte Gruppe.

Ich weiß nicht, was mir mehr auf den Keks geht, dass Frauen sich immer oberflächlich so lieb haben müssen (ha!), oder dieses oft selbstgefällige, selbstironiefreie Künstlerinnengehabe.

Ob man mit jemandem auf einer Wellenlänge ist, hängt mehr vom Charakter ab, als vom Geschlecht und pseudofeministisches Gezicke ist genauso blöd wie offensichtliches Machogehabe.

 

Und überhaupt - ist Feng-Shui nicht schon seit mindestens 10 Jahren out ?

Will man heute was reißen, muss es doch "Hygge" oder "Wabi Sabi" sein.

Das weiß selbst ich, als mittelalte Frau, die gerne Wohlfühl - Interiormagazine liest.

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